Jobs sollen erhalten bleiben
DRK-Klinik in Saarlouis ist insolvent
10.11.2025 – 21:24 UhrLesedauer: 2 Min.
Altlasten und unvorhergesehene Ereignisse bringen die DRK-Klinik in Saarlouis in wirtschaftliche Bedrängnis. Nun soll ein Insolvenzverfahren das Unternehmen stabilisieren.
Die DRK gemeinnützige Krankenhausgesellschaft mbH Saarland hat für ihr Klinikum in Saarlouis einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Das bestätigte der vom Träger eingesetzte Generalbevollmächtigte Dennis Blank dem Saarländischen Rundfunk (SR). Für Patienten und Mitarbeitende soll der Betrieb zunächst uneingeschränkt fortgeführt werden.
Ziel der Maßnahme sei eine umfassende Restrukturierung zur wirtschaftlichen Stabilisierung des Unternehmens, so Blank. Das DRK-Krankenhaus in Saarlouis und das dazugehörige Gästehaus in Lebach sollen weiterbetrieben werden. Alle rund 800 Arbeitsplätze sollen demnach erhalten bleiben. Als Gründe für den Insolvenzantrag nannte Blank dem SR Altlasten sowie unvorhergesehene Ereignisse.
Die Beschäftigten erhalten nun für drei Monate Insolvenzausfallgeld. Betriebsratsvorsitzender Harald Jakobs sprach im SR von einem notwendigen Neuanfang. Es gelte jetzt, alle Mitarbeitenden mitzunehmen und gut durch den Prozess zu führen.
Unabhängig vom laufenden Klinikbetrieb bleibt es laut Blank bei der bereits angekündigten Schließung der Gästehäuser in Dillingen und Hülzweiler. Diese sollen zum 31. Januar 2026 den Betrieb einstellen. Die Sanierung des Klinikverbundes soll nach aktuellem Stand bis zum Frühsommer 2026 abgeschlossen sein.
Die saarländische Landespolitik reagierte verhalten optimistisch auf die Entwicklungen. Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) erklärte laut SR, dass der Insolvenzantrag „eine Chance für den Standort“ sein könne. Er verwies auf die wirtschaftlichen Herausforderungen nach dem Austritt aus einer Konzernstruktur und dem Einstieg neuer Gesellschafter im Juni. Jung kündigte an, zeitnah zu prüfen, welche Auswirkungen die Insolvenz auf die Krankenhausplanung im Kreis Saarlouis habe.
Auch aus der CDU kam die Forderung nach einer tragfähigen Lösung. Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion im saarländischen Landtag, Raphael Schäfer, erklärte gegenüber dem SR: „Das DRK-Krankenhaus ist für die medizinische Versorgung im Raum Saarlouis unabdingbar und muss erhalten bleiben.“ Es gehe nicht nur um Arbeitsplätze, sondern auch um die Gesundheitsversorgung in der Region.










