FC-Niederlage im Rhein-Derby

„Ich hasse ihn“: Trainer-Duo will VAR abschaffen


09.11.2025 – 07:35 UhrLesedauer: 3 Min.

Mönchengladbach: Lukas Kwasniok (links) und Eugen Polanski (rechts) verlassen die Pressekonferenz nach dem Spiel. (Quelle: IMAGO/Kirchner-Media/Thomas Haesler/imago)

Der 1. FC Köln erweist sich nach der Derby-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach (1:3) als guter Verlierer. Deutliche Worte gegen den VAR gibt es dennoch.

Als Lukas Kwasniok nach der Derby-Niederlage des 1. FC Köln bei Borussia Mönchengladbach zur Pressekonferenz kam, war ihm eine Botschaft zunächst wichtig: „Das Wichtigste im Sport ist: Siege mit Stolz zu feiern und Niederlagen mit Anstand zu akzeptieren.“ Und so gratulierte der Kölner Cheftrainer seinem Kollegen Eugen Polanski und fasste den Spielverlauf einfach zusammen: „Die Dramaturgie war nicht auf unserer Seite.“

Damit meinte Kwasniok vor allem die beiden Elfmeter gegen die Geißböcke in der 45. und 61. Minute, jeweils begünstigt durch Eingriffe des Videoassistenten (VAR). Der VAR hatte Schiedsrichter Deniz Aytekin jeweils wegen vermeintlicher Vergehen des Kölners Kristoffer Lund an die Videobilder geschickt. Aytekin hatte beide Situationen als strafbar bewertet und auf Elfmeter für Mönchengladbach entschieden.

Selbst Polanski urteilte hinterher: „Ich bin gar kein Freund des VAR, und es wird immer schlimmer. Auch wenn wir jetzt profitiert haben: Ich sehe einfach keinen Sinn darin.“ Der Borussen-Coach hatte sogar selbst noch einen eigenen Anlass, denn der FC hatte in der Nachspielzeit noch einen Elfmeter bekommen, bei dem sich der VAR aber nicht eingeschaltet hatte – zum Unverständnis des Gladbacher Trainers. „Den darf er niemals pfeifen.“

So saßen kurioserweise zwei Trainer nach dem Derby auf dem Podium der Pressekonferenz und schimpfen jeweils auf den VAR. Das Dauerthema der Bundesliga hatte am Samstagabend im Borussia-Park wieder zahlreiches Diskussionsmaterial geliefert: weil Lund beim ersten Elfmeter zwar Gladbachs Honorat foulte, vorher aber in den Gegenspieler geschubst worden war; weil Lund beim zweiten Elfmeter zwar klar mit der Hand am Ball war, diese aber noch versucht hatte zurückzuziehen; und weil Ache beim Kölner Elfmeter doch sehr leicht zu Boden gegangen war, der VAR aber Aytekins Sichtweise stützte.

Kwasniok schüttelte nach dem Spiel nur noch den Kopf. „Gott sei Dank gibt es einen Trainerkollegen, der dieselbe Meinung hat wie ich. Ich mag ihn nicht nur nicht, ich hasse ihn“, sagte der FC-Trainer über den VAR. „Er verfälscht alles.“ Der VAR habe die Aktion gegen Ache „völlig falsch bewertet“, und „weder war es ein Foul noch ein Handspiel“. Es sei ihm schon klar, „dass in der Superslomo alles anders aussieht, aber live wird es eben anders bewertet“.

Kwasniok hatte bereits in der Vorwoche erklärt, die Schiedsrichter seien durch den VAR nur noch „wie mit dem Navi unterwegs“ und würden sich nicht mehr auf ihre eigenen Sinne verlassen. Nun vergleich Kwasniok den VAR mit seinem Videoanalysten im Trainerteam. „Ich habe auch die Unterstützung von meinem Analysten auf der Tribüne. Aber wenn ich immer auf ihn hören würde, was er sieht, könnte er ja gleich Cheftrainer sein und nicht ich.“

Kwasniok erklärte auch, wie der VAR künftig eingesetzt werden solle. „Abseits, Toraus, Foul in oder außerhalb des Strafraums – Aktionen, die schwarz oder weiß sind. Da macht der VAR ganz viel Sinn“, sagte der FC-Trainer. „Aber nicht bei dynamischen Aktionen.“ Doch der 44-Jährige wusste auch: „Ich werde es nicht hinbekommen, dass wir ihn eliminiert bekommen. Auch nicht mit Unterstützung von Eugen.“ Immerhin: Polanksi antwortete: „Ich bleib dran.“

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